Impfstoff-Nebenwirkungen: Was Sie Wissen Müssen [Experten-Infos]
Können die Nebenwirkungen von COVID-19-Impfstoffen tatsächlich erst nach Monaten oder gar Jahren auftreten? Die Forschung zeigt eindeutig: Die meisten Nebenwirkungen treten innerhalb von zwei Wochen nach der Impfung auf, und Langzeitfolgen sind extrem selten.
Die Debatte um die Sicherheit und die potenziellen Nebenwirkungen von COVID-19-Impfstoffen ist nach wie vor präsent. Es kursieren zahlreiche Gerüchte und Spekulationen, die oft zu Verunsicherung führen. Doch was sagt die Wissenschaft wirklich? Die Datenlage ist klar: Die überwiegende Mehrheit der Nebenwirkungen tritt in einem sehr kurzen Zeitraum nach der Impfung auf. Dies liegt an der Funktionsweise der Impfstoffe selbst und an der Art und Weise, wie das Immunsystem reagiert.
Betrachten wir zunächst die Funktionsweise der Impfstoffe. Egal, ob es sich um mRNA-Impfstoffe wie die von Biontech/Pfizer oder um proteinbasierte Impfstoffe wie Nuvaxovid handelt – der Impfstoff selbst verbleibt nur für eine begrenzte Zeit im Körper. Im Fall der mRNA-Impfstoffe wird die mRNA nach der Injektion in die Zellen geschleust, um die Produktion des Spike-Proteins des Coronavirus anzuregen. Der Körper erkennt dieses Protein als fremd und beginnt, Antikörper zu bilden und Immunzellen zu aktivieren. Dieser Prozess dauert in der Regel etwa zwei Wochen. Nach dieser Zeit ist der Impfstoff selbst abgebaut und ausgeschieden.
Die proteinbasierten Impfstoffe funktionieren ähnlich, indem sie das Spike-Protein direkt in den Körper einbringen, um eine Immunantwort auszulösen. Auch hier gilt: Der Impfstoff selbst verbleibt nicht dauerhaft im Körper. Die Impfstoffkomponenten werden abgebaut, und die Immunantwort ist nach einigen Wochen etabliert.
Daher ist es logisch, dass die meisten Nebenwirkungen zeitnah nach der Impfung auftreten. Typische Nebenwirkungen wie Schmerzen an der Injektionsstelle, Fieber, Müdigkeit, Kopfschmerzen und Muskelschmerzen sind Ausdruck der Immunantwort des Körpers. Diese Symptome klingen in der Regel innerhalb weniger Tage ab. In seltenen Fällen können auch schwerwiegendere Reaktionen auftreten, wie allergische Reaktionen oder Entzündungen. Auch diese Reaktionen treten in der Regel innerhalb von Stunden oder Tagen nach der Impfung auf.
Es ist wichtig zu betonen, dass die Langzeitüberwachung der Impfstoffe durch Gesundheitsbehörden wie das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in Deutschland oder die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) in den USA sehr genau erfolgt. Diese Institutionen sammeln kontinuierlich Daten und analysieren mögliche Nebenwirkungen. Sollten sich im Laufe der Zeit neue Erkenntnisse ergeben, werden diese umgehend veröffentlicht und die Empfehlungen angepasst. Die Forschung wird fortgesetzt, um die Sicherheit und Wirksamkeit der Impfstoffe weiterhin zu gewährleisten.
Trotz der klaren Datenlage gibt es weiterhin Sorgen und Unsicherheiten. Viele Menschen fragen sich, ob es doch noch zu unerwarteten Nebenwirkungen kommen kann, die erst nach Monaten oder Jahren auftreten. In der Vergangenheit gab es Fälle, in denen Impfstoffe mit Langzeitfolgen in Verbindung gebracht wurden. Diese Fälle betrafen jedoch in der Regel Impfstoffe, die anders aufgebaut waren als die aktuellen COVID-19-Impfstoffe. Zudem wurden diese Fälle in der Regel durch eine spezifische immunologische Reaktion oder einen bestimmten Impfstoffbestandteil verursacht.
Bei den aktuellen COVID-19-Impfstoffen gibt es keinen bekannten Mechanismus, der darauf hindeuten würde, dass Langzeitfolgen auftreten könnten. Die Impfstoffe enthalten keine lebenden Viren oder andere Bestandteile, die sich im Körper vermehren oder über einen längeren Zeitraum aktiv bleiben könnten. Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit für unerwartete Nebenwirkungen, die erst nach längerer Zeit auftreten, äußerst gering ist.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Unterscheidung zwischen Koinzidenz und Kausalität. Nur weil eine Erkrankung nach einer Impfung auftritt, bedeutet dies nicht, dass die Impfung die Ursache ist. Es kann durchaus sein, dass eine Person unabhängig von der Impfung erkrankt, die Erkrankung aber zeitlich zufällig mit der Impfung zusammenfällt. In solchen Fällen ist es wichtig, die Ursache der Erkrankung sorgfältig zu untersuchen, um sicherzustellen, dass keine Fehlschlüsse gezogen werden.
Die Forschungsergebnisse zu den COVID-19-Impfstoffen sind eindeutig: Die meisten Nebenwirkungen treten innerhalb von zwei Wochen nach der Impfung auf. Langzeitfolgen sind extrem selten. Die Impfstoffe sind sicher und wirksam, und die Vorteile überwiegen die Risiken deutlich. Es ist wichtig, sich von fundierten Quellen wie Gesundheitsbehörden und Wissenschaftlern informieren zu lassen und sich nicht von unbegründeten Gerüchten verunsichern zu lassen. Die Impfung ist ein wichtiger Schritt zur Bekämpfung der Pandemie und zum Schutz der eigenen Gesundheit und der Gesundheit anderer.
Zu den seltenen Nebenwirkungen, die im Zusammenhang mit COVID-19-Impfstoffen beobachtet wurden, gehören unter anderem seltene Fälle von Gesichtslähmung und Lymphknotenschwellungen. Laut Untersuchungen traten diese Fälle beim Impfstoff von Moderna häufiger auf, weshalb für jüngere Männer der Impfstoff von Biontech empfohlen wird. Schwere allergische Reaktionen als Nebenwirkung auf diese Impfstoffe sind jedoch sehr selten (als "sehr selten" bei Nebenwirkungen gilt, dass sie bei weniger als einem von 10.000 Geimpften auftreten).
Im Februar 2022 kam der proteinbasierte Impfstoff Nuvaxovid von Novavax auf den Markt. Der im Entwicklungsstadium BNT162b2 genannte Impfstoff der Hersteller Biontech und Pfizer (Handelsname Comirnaty) wurde ebenfalls eingesetzt. Die Impfkampagne mit diesem Impfstoff begann in Deutschland am 27. Dezember 2020.
Es ist wichtig zu beachten, dass einige Menschen Moderna als Erstimpfung erhielten, während sehr viele Menschen Moderna als zweite und dritte Impfung erhielten (daher sind für die Erstimpfung nur 6 Chargen relevant mit deutlichen Mehrfachnennungen). Die Chargen, nach denen vermehrt Nebenwirkungen beobachtet wurden, waren solche, nach denen sowohl nach der zweiten als auch nach der ersten und dritten Impfung Reaktionen auftraten.
In Bezug auf die Zusammensetzung der Impfstoffe gilt: Jede Durchstechflasche für die Einzelverabreichung (Comirnaty) enthält 0,3 ml, mit jeweils 30 Mikrogramm von 5d[d (lqh (lq]hogrvlvgxufkvwhfkiodvfkh hqwklow 'rvlv yrq po plw mhzhlov 0lnurjudpp 5d[wr]lqdphudq (lqh 0hkugrvhqgxufkvwhfkiodvfkh hqwklow 'rvhq yrq po plw mhzhlov
Merkmal | Details |
---|---|
Impfstoffart | mRNA (Biontech/Pfizer), Proteinbasiert (Moderna, Nuvaxovid) |
Wirkungsweise | Anregung der Immunantwort durch Produktion des Spike-Proteins oder direkte Bereitstellung des Spike-Proteins |
Verweildauer im Körper | Ca. 2 Wochen (mRNA-Impfstoffe) / Begrenzte Zeit (proteinbasierte Impfstoffe) |
Typische Nebenwirkungen | Schmerzen an der Injektionsstelle, Fieber, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen |
Seltene Nebenwirkungen | Allergische Reaktionen, Gesichtslähmung, Lymphknotenschwellungen |
Langzeitfolgen | Extrem selten |
Überwachung | Kontinuierlich durch Gesundheitsbehörden (PEI, CDC) |
Empfehlung für jüngere Männer | Biontech/Pfizer (aufgrund geringerer Häufigkeit von Nebenwirkungen mit Moderna) |
Proteinbasierter Impfstoff | Nuvaxovid (Novavax) |
Zusammensetzung Comirnaty | 0,3 ml pro Dosis, 30 Mikrogramm mRNA |
Paul-Ehrlich-Institut (PEI)
Die Informationen in diesem Artikel basieren auf den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und den Empfehlungen der Gesundheitsbehörden. Bitte beachten Sie, dass sich die Forschung weiterentwickelt und neue Erkenntnisse gewonnen werden können. Konsultieren Sie bei Fragen oder Bedenken immer Ihren Arzt oder Apotheker.

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